Cannabich

Vertreter der Mannheimer Schule

Geboren und getauft im Jahr 1731 in Mannheim, war Christian Cannabich nicht nur ein herausragender Musiker, sondern prägte als Orchesterleiter die Mannheimer Schule entscheidend mit. Als Sohn eines Hofmusikers bekam er früh Violinunterricht und wurde bereits mit 15 Jahren selbst Hofmusiker. Dank eines Studienaufenthalts in Italien entwickelte er seinen eigenen Stil, der ihn zum führenden Orchestererzieher der berühmten Mannheimer Schule machte. Zeitgenossen lobten ihn für seine Virtuosität und seinen einzigartigen Bogenstrich. Auch Mozart schätzte ihn sehr und schrieb bewundernd über seine Autorität und die Disziplin im Orchester.

Cannabichs Werk Les Fêtes du Sérail entstand um 1770 und ist eine farbenfrohe Suite voller festlicher Tänze. Besonders auffällig: Die Percussion spielt eine tragende Rolle – ein Stilmittel, das die Faszination für den sogenannten „Orient“ widerspiegelt. Diese klangliche Exotik war damals sehr beliebt, inspiriert durch Reiseberichte und Werke wie Mozarts Rondo alla turca oder Die Entführung aus dem Serail. Vermutlich ließ sich Cannabich von der Ballettsuite des französischen Choreografen Jean-Georges Noverre inspirieren.

Cannabich zählt mit Johann Stamitz, seinem Vorgänger als Mannheimer Chefdirigent, zu den Wegbereitern der Wiener Klassik und er war es auch, der den jungen Mozart bei seinem einjährigen Aufenthalt 1777/78 betreute und mit ihm die Entwicklung der deutschen Oper erörterte.

Im April 2025 wird das EYOA-Orchester dieses Meisterwerk im Rahmen seiner beiden Konzerte aufführen und so Cannabichs faszinierende Klangwelt wieder zum Leben erwecken.

Am 19. April 25 dirigiert Jan Paul Reinke das EUROPAKONZERT
In diesem Jahr werden Werke von Ludwig van Beethoven und Christian Cannabich aufgeführt. Als Solist wird der Pianist Fabian Müller auftreten.