
Quelle: Plakette „Mannheimer Schule“ der Kurpfälzer Meile der Innovationen e.V. in Mannheim vor dem Schloss
Revolutionäre Impulse für die Musikgeschichte
Mannheim ist Unesco City of music mit einem breiten Spektrum – von der Klassik bis zur Moderne. Historischer Hintergrund ist die sogenannte Mannheimer Schule. Sie war im 18. Jahrhundert eine der einflussreichsten musikalischen Strömungen Europas.
Kurfürst Carl Theodor (1743–1778 in Mannheim) hielt sich ein eigenes Orchester, um seiner Macht und seinem Reichtum Ausdruck zu verleihen. So holte er die besten Violinisten seiner Zeit an seine Hofkapelle. Geleitet von herausragenden Musikern wie Johann Stamitz setzte es neue Maßstäbe in der Orchestermusik und prägte die Entwicklung der klassischen Sinfonie maßgeblich.
Ein besonderer Fokus lag auf der exzellenten Ausbildung von Geigern und Komponisten. Musiker wie Christian Cannabich, Ignaz Hofbauer, Joseph Vogler oder die Brüder Johannes und Carlo Giuseppe Toeschi gehörten zu den besten Virtuosen des Hoforchesters und trugen maßgeblich zur Verfeinerung des orchestralen Zusammenspiels bei. Die Mannheimer Schule wurde zunächst als herausragende Violin- und Orchesterschule wahrgenommen, doch schnell erlangte sie auch Bedeutung als wegweisende Kompositionsschule. Charakteristisch waren ihre innovativen Dynamik-Effekte wie das berühmte „Mannheimer Crescendo“ sowie ein emotionaler, ausdrucksstarker Stil, der unter anderem Mozart stark beeinflusste.
Mit dem Umzug des Hofes nach München im Jahr 1778 verlor Mannheim seine Stellung als musikalisches Zentrum, doch die Impulse der Mannheimer Schule wirkten weit über ihre Zeit hinaus. Ihre Ideen prägten die Wiener Klassik und beeinflussten nachhaltig die Entwicklung der Orchestermusik.

Johann Christian Cannabich ( 1731 – 1798), Violinist, Kapellmeister, Komponist und ein Vertreter der Mannheimer Schule.
Johann Christian Cannabich
Cannabich zählt mit Johann Stamitz, seinem Vorgänger als Mannheimer Chefdirigent, zu den Wegbereitern der Wiener Klassik und er war es auch, der den jungen Mozart bei seinem einjährigen Aufenthalt 1777/78 betreute und mit ihm die Entwicklung der deutschen Oper erörterte.
Am Ostersamstag, 19. April 25 (19:30h, OPAL Mannheim) dirigiert Jan Paul Reinke das EUROPAKONZERT
In diesem Jahr werden Werke von Christian Cannabich, einem Vertreter der Mannheimer Schule und Ludwig van Beethoven aufgeführt. Als Solist wird der Pianist Fabian Müller auftreten. >> Tickets bei RESERVIX
Am Karfreitag, 18. April 25 (15:30h im alten Börsensaal der städtischen Musikschule Mannheim) findet die Generalprobe als öffentliches Familienkonzert statt. Der Eintritt ist frei. Spenden sind willkommen.
Gut zu wissen
Viermal war Wolfgang Amadeus Mozart in der Residenzstadt Mannheim. Hier hörte er das beste Orchester seiner Zeit und schloss Freundschaften mit den Musikern der Mannheimer Schule. Vor allem aber begegnete er seiner ersten großen Liebe – der Sängerin Aloisia Weber. In keiner Stadt hatte Mozart sich wohl so wohl und in seinem musikalischen Genie so verstanden gefühlt wie in Mannheim. Das beweist ein Brief an seinen Vater, in dem er schreibt: „Mit einem Wort: Wie ich Mannheim liebe, so liebt auch Mannheim mich.“
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